Dies ist das erste Projekt auf meiner neuen Janome Horizon 14000. Zugegeben, es ist auch meine erste Arbeit auf einer Maschine der Marke Janome überhaupt.
Letztes Jahr hatte ich bei einem Kurztrip in London einen schönen Wolltweed erstanden. Daraus soll jetzt ein klassischer Wintermantel und ein dazu passender Rock (mit meinem Lieblingsschnitt in A-Linie) entstehen.
Der Stoff ist relativ dick und schwer, und so wird die Janome Horizon 14000 gleich einmal auf Herz und Nieren geprüft.
Zunächst war der Rock an der Reihe, sozusagen zum Warmlaufen auf der neuen Maschine. Ich wollte ein schnelles Erfolgserlebnis und außerdem unbedingt die Couchingstickerei ausprobieren. Denn darauf war ich besonders neugierig. Ein solches Modul ist mir von meinen bisherigen Maschinen nicht bekannt und ich glaube, das hat nur Janome zu bieten.
Das Ergebnis ist für meinen Geschmack wunderschön:
Es regt nicht nur die Kreativität an, sondern lässt meinen ganz persönlichen Stil noch persönlicher wirken. Modische Trends kann ich jetzt noch leichter in meine Nähprojekte einfließen lassen. So habe ich mich für den aktuellen Ton Mauve entschieden. Passende Strümpfe zum Rock habe ich bereits, und später häkele oder stricke ich mir noch ein passendes Oberteil dazu. Ich sehe mich schon mit strenger weißer Hemdbluse, darüber einen romantischen Pullunder und dazu dann den sehr femininen Rock. Und sollten mir die Blüten auf dem Rock einmal nicht mehr gefallen, oder gar out sein, wären sie mühelos wieder aufgetrennt. Das geht spielend leicht und hinterlässt keinerlei Spuren. So kommt also auch noch Flexibilität für die Zukunft hinzu.
Bevor es ernst wurde mit der Bestickung der Rockteile, habe ich natürlich auf kleineren Flächen desselben Stoffes viel experimentiert, das könnt Ihr auf dem Bild sehen:
Und das hat richtig Spaß gemacht. Danach bin ich mit ganz anderen Augen durch die Wollabteilungen der Kaufhäuser gelaufen. Auch der Blick in meine Kiste mit meinen Wollresten hat eine völlig neue Perspektive bekommen.
Was mich an der neuen Maschine unter anderem überzeugt, ist der Nähfuß für den verdeckten Nahtreißverschluss. Dieser hat eine wunderbare Führung, sodass die Nadel so dicht wie möglich an den Reißverschlusszähnchen entlang näht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Millimetergenau, ganz so wie es sein muss, wenn etwas von hoher Qualität entstehen soll. Diese Präzision ist ein echter Gewinn, da ich sehr viele Röcke nähe, und somit quasi immer einen Nahtreißverschluss verarbeite.
Wie Ihr hier sehen könnt,
treffen die Nähte der oberen Rockpassen am Reißverschluss exakt aufeinander. Und ich kann verraten, dass es beim ersten Versuch bereits so gut geklappt hat , obwohl der Reißverschluss nur mit Stecknadeln befestigt war. Der Grund hierfür liegt auch an dem Nähfuß mit dem doppelten Stofftransport. Dieser ist genial und spart viel Zeit.
Unbedingt möchte ich auch auf das Stichbild kurz zusprechen kommen. Es ist deswegen so wichtig, weil meine bisherigen Erfahrungen bei einer Nähmaschine mit 9 mm Stichbreite nicht die besten sind. Das ist auch der Grund, warum ich mich von einem Modell mit 5 mm Stichbreite bisher noch nicht getrennt habe. Ich nähe sehr viel mit Geradstich. Bei 9 mm Stichbreite war es bisher immer schwierig, ein besonders schönes Stichbild zu erhalten. Aber bei der Horizon 14000 ist dies anders. Das Stichbild ist wunderbar, egal ob Geradstiche oder Zierstiche genäht werden. Ich glaube, das liegt vor allem an den unteren Greifern und an der Stichplatte. Während andere Modelle zwei große Schlitze für die unteren Transporteure haben, hat die Janome 7 kleine Schlitze und 7 untere Transporteure. Außerdem hat die Geradstichplatte 3 Stichpositionen: Links, mittig und rechts. Das kenne ich auch von keinem anderen Modell.
So, das war’s für heute, in kürze berichte ich dann über die Fertigstellung meines Wintermantels.
Eure Ute