Heute darf ich Euch mein fertiges Kleid vorstellen.
Der Ball war toll!
Bisher hatte ich meistens ein langes Kleid aus rauschendem Taft mit reichlich Stoff getragen. Kurzfristig zögerte ich sogar, doch ein solches Vorjahresmodell auszuwählen. Denn wenn man schon einmal die Gelegenheit für ein langes Kleid mit „Prinzessinnenfeeling“ hat, lässt man sich das doch nicht entgehen…
Aber mein Mann und sein Sohn bestanden darauf, mich in diesem „kleinen Schwarzen“ auszuführen. Damit stand die neue Richtung „kühle Eleganz“ fest, anstatt der Routine aus den Vorjahren. Und tatsächlich: mit so einem Kleid hatte keine der Damen gerechnet.
Ich darf also berichten, dass ein Kleid dieser Art an diesem Abend nur einmal zu sehen war. Reichlich Aufmerksamkeit wurde mir daher zuteil, sogar von Teilen der Männerwelt. Natürlich habe ich keine Gelegenheit ausgelassen, zu berichten, dass es selbst genäht ist. Und wenn ich selbst es nicht erwähnt hatte, tat es mein Mann.
Dann wird natürlich sofort ganz genau hingesehen. Und ich musste mich sogar einmal um 360 Grad drehen. Die inspizierenden Blicke fielen dann meistens auf den Reißverschluss
dann auf den Halsausschnittund den Saum .
Nicht zuletzt wurde natürlich der Gesamteindruck beurteilt
Die Innenansicht möchte ich Euch gerne auch gewähren, diese blieb den Ballbesuchern natürlich verwehrt.
Für alles erntete ich viel Bewunderung. Vor allem aber war dieses Kleid sehr bequem, bei Tisch und beim Tanzen.
Die Mühen der Verarbeitung dieses anspruchsvollen Stoffes hatten sich tatsächlich gelohnt. Keiner wusste natürlich, dass die präzise Verarbeitungsqualität nur mit einer super Nähmaschine erreicht werden konnte – und mit der Überwindung meiner anfänglichen Hemmung, die Maschine gerade beim Durchnähen der Pailletten voll zu fordern
Die Freude an dem Kleid hält unvermindert an und es ist einfach ein sehr schönes Gefühl, für alle künftigen Fälle ein „Kleines Schwarzes“ im Schrank zu haben.
Und auch heute komme ich zu dem Fazit, dass sich die Anschaffung der Maschine bereits jetzt voll gerechnet hat, obwohl ich noch nicht einmal damit angefangen habe, das Stickmodul zu nutzen. Wie sieht meine „Rechnung“ in etwa aus: Aufwand für Stoff und Schnitt ca. EUR 400, dazu kommen bei diesem Kleid 23 Arbeitsstunden, verteilt auf 14 Tage Weihnachtszeit. Zum Vergleich: in den besseren Boutiquen Münchens werden ähnliche Kleider ab EUR 2.800 angeboten…Zu dieser finanziellen Überlegung kommt dann aber noch ein ganz anderer Aspekt: die 23 Arbeitsstunden sind ja für mich als Hobbynäherin keineswegs eine Belastung, sondern 90% Freude und nur 10% Stress. Und man entwickelt eine ganz persönliche Beziehung zu so einem Kleid, das die besonderen Anlässe, zu denen es getragen wird, noch spezieller werden lässt.
Apropos sticken: Mein nächstes Projekt wird voraussichtlich eine Jeansjacke werden, reichlich bestickt mit allem, was die Maschine so hergibt.
Herzliche Grüße
Eure Ute